Mahrer für Handels-Öffnung am Sonntag nach Lockdown, Gewerkschaft erzürnt
Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer wünscht sich, dass der Handel nach dem Lockdown die Möglichkeit erhält, auch am Sonntag zu öffnen. Die Gewerkschaft ist strikt dagegen. Der Handelsverband gibt die hohen Personalkosten an Sonntagen zu Bedenken. Auch WKÖ-intern gibt es Widerstand.
Wien – Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer fordert für die Zeit nach dem Lockdown längere Öffnungszeiten und das Aufsperren für den Handel auch am Sonntag. Einerseits soll damit der Umsatz in der Vorweihnachtszeit noch angekurbelt werden, andererseits gehe es auch “um das Entzerren der Kundenströme”, sagte Mahrer im Ö3-Frühjournal des ORF-Radio.
Der Wirtschaftskammer-Chef plädierte dafür, auch beim Online-Shopping “regional-digital” auf österreichischen Shopping-Portalen einzukaufen. “Wichtig ist jetzt, dass die Umsätze in Österreich bleiben.” Der Lockdown sei ein schwerer Schlag für den Handel. “Die haben sich alle eingedeckt mit Ware für das Weihnachtsgeschäft, das ist für den Handel die stärkste Zeit im Jahr.”
Postwendend erhielt Mahrer einen prominenten Unterstützer für seine Forderung: Richard Lugner, Eigentümer der Lugner City in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus und seit Jahrzehnten ein Befürworter längerer Öffnungszeiten, sehnt ebenfalls den offenen Sonntag herbei.
Die Regierung müsse endlich den Händlern die Möglichkeit geben, sich gegen Amazon und Co. zu wehren. Gerade an den Sonntagen würde hier viel Kaufkraft ins Ausland abfließen, so Lugner. Viele andere Länder in Europa hätten das schon erkannt und die Öffnungszeiten ausgedehnt – nur eben Österreich nicht.
Comments are closed.